Wasserschadendiagnostik

Wasserschäden bleiben anfangs sehr häufig unbemerkt. Oft führen erst häusliche Renovierungsarbeiten oder ein deutlich überhöhter Wasserverbrauch zur Aufdeckung eines Wasserschadens. Dieser kann verschiedene Ursachen haben. Oftmals liegt eine Leckage in einer wasserführenden Leitung vor. In der Regel verfärben sich Wandoberflächen, wenn sie feucht werden. Tapeten schlagen Blasen und können sich ablösen. Die hohe Feuchtigkeit bietet ideale Voraussetzungen für Schimmelpilze, die bereits nach kaum 14 Tagen sichtbare Fruchtkörper ausbilden können. Das Wichtigste bei einem Wasserschaden ist die Ermittlung der Schadenursache. Eine erfolgreiche Rohrbruch- und Leckagediagnostik ist daher der Schlüssel für eine zielorientierte und nachhaltige Wasserschadenbeseitigung. Alle Maßnahmen, wie Montage- und Reparaturleistungen, Trocknungsaufwand, Maler- / Fliesen,- und Fußbodenlegerarbeiten, etc. hängen maßgeblich von der Leckagediagnostik ab. Trocknung und Sanierung machen erst Sinn, wenn die Leckage bzw. die Schadenursache gefunden ist. Sonst droht schon nach kurzer Zeit ein erneuter Wasserschaden und es entstehen damit zwangsläufig erhebliche zusätzliche Belastungen und Folgekosten. Dies schadet dann nicht nur den jeweils Betroffenen, sondern oft auch der Versichertengemeinschaft, da z.B. Wasserschäden infolge von Rohrbrüchen i.d.R. über die Gebäudeversicherung abgesichert sind. Ob es sich im Einzelfall tatsächlich um ein "versichertes Ereignis" handelt, ist dann anhand der Schadenursache und anhand der Versicherungsbedingungen zwischen dem Eigentümer und dem Gebäudeversicherer zu klären. Im Falle eines versicherten Ereignisses werden auch die Kosten für die Leckagediagnostik von der Versicherung übernommen. Wichtig hierbei: Der Eigentümer / Versicherungsnehmer ist der Auftraggeber und kann durchaus einen Prüfbetrieb seiner Wahl mit der Leckageortung beauftragen. Er muss nicht zwangsläufig die vom Versicherer rekrutierten (gelisteten) Leckortungsfirmen nehmen. Entscheidend sind Kompetenz, Verfügbarkeit und Kundennähe. Lediglich die Abrechnung des ungelisteten Prüfdienstleisters hat zu ortsüblichen Preisen zu erfolgen.

 

Es ist grundsätzlich kein einfaches Unterfangen, die Schadenursachen ausfindig zu machen. Dazu braucht es zum Einen hochwertige Inspektions- und Messtechnik, um mit geigeneten Diagnosemethoden der Leckage auf die Spur zu kommen. Zum Anderen spielt die Erfahrung des Prüfers, der die Leckagediagnostik durchführt, eine wesentliche Rolle. Auch wenn nicht immer die Schadenursache eindeutig identifiziert werden kann, können trotzdem die notwendigen Maßnahmen zur nachhaltigen Schadenbeseitigung definiert und ergriffen werden.

 

Wir sind schon seit über 20 Jahren erfolgreich im Bereich der Rohrbruch- und Leckagediagnostik tätig. Von unserer Erfahrung profitieren neben Versicherungen, Installateuren vor allem Eigentümer und Wohnungsgesellschaften. Wir versuchen zunächst mit zerstörungsfreien und teils zerstörungsarmen Diagnosemethoden die Leckage einzumessen. Eine Bauteilöffnung je nach Bedarf führt dann zum Befund. In der Regel ist damit die Ursache für den Wasserschaden gefunden. Es kann aber auch durchaus etwas verzwickter kommen und es muss weiter gesucht werden oder es gibt noch weitere zusätzliche Leckagen, wie z.B. bei Frostschäden. Auch hier hilft insbesondere die Erfahrung des Prüfers in Zusammenarbeit mit dem Installateur.

 

Zur Diagnostik von Leckagen setzen wir verschiedene Ortungsverfahren ein, wie z.B

  • Infrarot-Thermografie z.B. für Leitungen von Heizverteilungen oder Warmwasser 
  • Akustik mittels Tast- und Bodenmikrofon für Leckagen in Druckleitungen
  • Tracergasmessung zur Auffindung von Kleinstleckagen, auch an Kunststoffrohren.
  • Endoskopie / Videoskopie / Kamerabefahrung in Hohlräumen und Schmutzwasserleitungen

Unsere Prüfungen helfen Schadenursachen schnell und kostengünstig zu ermitteln und Sanierungsmaßnahmen sinnvoll und nachhaltig zu gestalten und damit ganz erheblich Kosten zu sparen.

 

 

Beispiele aus unserer Prüfpraxis:


 

 

 

Thermogramm zur Leckage an einer Heizverteilungsleitung

 

 

 

 

Nach der Öffnung - Bogen innen gerissen   


Bemerkung:

Die Heizungsanlage in einem gewerblich genutzten Objekt hatte Druckverlust. Feuchteschäden an den Wänden waren nicht zu erkennen. Um eine großflächige Öffnung des Industriefußbodens zu vermeiden, die zumal aus betrieblichen Gründen inakzeptabel war, wurden wir mit der Leckortung beauftragt.

Mit Hilfe der Infrarot-Thermografie konnten wir die Leckstelle ausfindig machen. Die Heizleitung war an einem gebogenen Abzweig gerissen, der sich infolge des thermischen Dehnungsverhaltens gebildet hatte.Wir konnten damit erheblich zu einer schnellen und kostengünstigen Leckagebeseitigung beitragen.


 

 

 

 

 

 

 

 



 

 

 

Fußbodenheizschleife in einem Bad 

 

 

Bemerkung:

Die thermografische Aufnahme zeigt die Positionierung einer Estrichbohrung zur Estrich- Dämmschichttrocknung in einem Fußboden mit Fußbodenheizung. Nach vorhandenen Wasserschäden ist oftmals eine zusätzliche technische Austrocknung der Fußböden erforderlich. Im Falle von vorhandenen Fußbodenheizungen empfiehlt sich grundsätzlich vor Einbringung der Trocknungsbohrungen eine thermografische Bohrungspositionierung. Sonst ist der nächste Schaden schon vorprogrammiert.